Content Warning Suizid: Dieser Blogartikel behandelt das Thema Suizid. Dies kann beim Lesen für manche Personen beunruhigend sein. Lesen auf eigene Verantwortung. Informationen und Ressourcen für Menschen mit Selbstmordgedanken oder belastenden Erfahrungen mit diesem Thema können sich an www.telefonseelsorge.at wenden.

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Trauerfeier nach einem Suizid – Wege & Möglichkeiten nach dem Freitod eines geliebten Menschen 

Ein Suizid oder auch Freitod hinterlässt Spuren, die wohl nie wieder heil werden. Die vielen Fragen, die unzähligen quälenden Gedanken und die Fragen nach dem Warum, die wie ein bedrückender Schleier ständig im Raum zu sein scheint, sind eine Belastung.

Hinterbliebene verspüren Angst, Wut und natürlich den Schmerz über diesen Verlust.

Gerade deshalb ist es bei Todesfällen durch Suizid so wichtig, eine Trauerfeier zu erleben, die nach den persönlichen Wünschen & Vorstellungen des:der Toten gestaltet.

Frei von Schuld. Frei von gesellschaftlichen Zwängen.

Die Nachricht über den Suizid – ein Schock

Selbst bei psychisch vorbelasteten Menschen, bleibt ein Suizid ein Schock für das Umfeld. Anders als bei durch Krankheit oder Unfall verursachten Todesfällen, schwingt bei Freitoten immer auch die Frage nach der Ursache bzw. dem Auslöser mit.

Dies macht es für Hinterbliebene ungleich schwerer und die Trauerarbeit braucht viel Kraft, Zeit und oftmals auch professionelle Hilfe.

Suizid erklären – wie Kinder trauern

Viele Erwachsene möchten alles Schlechte von Kindern fernhalten und erzählen verschönte Geschichten über das Ableben des geliebten Menschen. Was für alle nachvollziehbar ist, macht es den Kleinsten unter uns aber viel schwerer als die Wahrheit.

Denn Kinder sind empathischer als Erwachsene und spüren Unstimmigkeiten in unseren Erzählungen. Es ist daher – auch oder gerade bei Suizid – wichtig, dies altersgerecht zu erklären. Kinder trauern auf ihre eigene Weise.

Wichtig ist, dass sich viel Zeit für Gespräche oder gemeinsame Aktivitäten genommen wird und man da ist, wenn Fragen auftauchen bzw. Tränen fließen.

Behördliche Maßnahmen nach einem Suizid

Nach einem Suizid wird die Person meistens nach wenigen Stunden gefunden und die Polizei alarmiert. Diese muss klären, ob Fremdeinwirkung oder ein Unfall vorliegt und ordnet gegebenenfalls auch weitere Untersuchungen an.

Das bedeutet aber auch, dass sich die Familie, oft erst Tage nach dem Freitod, von der geliebten Person verabschieden kann, was negative Gefühle verstärken kann.

Über Schuld, Wut und Angst – Gefühlssturm nach dem Suizid

Was für Menschen, die sich das Leben nehmen, als eine Art Befreiung von schier ausweglosen Problemen scheint, hinterlässt bei Familie und Freunden eine riesige Lücke und unendlich viele Fragezeichen. Diese Lücke füllt sich schlagartig mit Wut, Schuld, Angst und Verzweiflung, weil man es nicht fassen kann. Unendlich oft spielt man die letzte Begegnung durch und stellt sich zermarternde Fragen wie „Hätte ich es verhindern können?“.

Seelsorger und Psychologen können helfen, angesichts all dieser Schatten, doch noch Licht zu entdecken.

Tabuthema Suizid und warum das Einfluss auf die Trauerfeier hat

Die Trauerfeier bedarf – gerade bei Todesfällen durch Suizid – einem:einer Redner:in mit Gespür für dieses Thema. Zudem passt oftmals die Standard-Zeremonie nicht unbedingt zum oftmals noch jungen Leben der:des Verstorbenen.

Überlegen Sie daher mit dem Bestattungsinstitut gemeinsam Wege und Formen des Abschieds, die zum Leben der:des Toten passen.

Das kann ein Sitzkreis um den Sarg sein, eine Trauergemeinde, die sich in bunte Farben hüllt oder Luftballons mit Wünschen und Erinnerungen, die nach der Zeremonie in den Himmel steigen …

Suizid erkennen und handeln

Leiden Sie aktuell an Suizidgedanken oder haben das Gefühl, das eine Person in Ihrem nahen Umfeld darüber nachdenkt, das Leben zu beenden?

Dann sprechen Sie darüber. Problem und Situationen, die ausweglos erscheinen oder Umstände, die zu schmerzhaft wirken, um sie zu ertragen, müssen mit anderen thematisiert werden.

Hilfe bei Suizid

Telefon-Seelsorge

Notruf 142

http://www.telefonseelsorge.at

Rat auf Draht (Beratung für Kinder und Jugendliche)

Notruf 147

http://rataufdraht.orf.at